Was veranlasst einen erfolgreichen Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) Unternehmer, seinen 30-köpfigen Fachbetrieb so klimaneutral wie möglich aufzustellen?
Dietmar Wildi gehört zu den Vorreitern der Branche, die sich dieses Ziel setzen. Im Herbst 2021 beteiligte er sich am Pilotprojekt „Carbon Footprint“, initiiert vom Verband Garten-, Landschafts-
und Sportplatzbau Baden-Württemberg und Future-Camp Climate. B_I galabau-Redakteurin Sonja Bauer sprach mit dem Unternehmer über seine Vorgehensweise und Ziele.
Wir fragten Dietmar Wildi, den Inhaber der Firma Wildigarten mit Sitz in Villingen-Schwenningen, warum er sich von Anfang an am Projekt
Carbon Footprint beteiligt hat und warum Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen ihren unternehmensbezogenen CO2e-Fußabdruck (CCF) kennen
sollten. „Wir haben die Wichtigkeit des Themas erkannt und das Pilotprojekt als Chance gesehen, das politische und gesellschaftlich relevante Thema proaktiv anzugehen“, erklärt Wildi und
ergänzt: „Auf Grundlage meines unternehmensbezogenen CO2e-Fußabdrucks kann ich ‚Stellschrauben‘ identifizieren, um zukunftsfähige Entscheidungen Richtung Klimaneutralität treffen
zu können. Ich erkenne, wo die wichtigsten klimarelevanten und betriebswirtschaftlichen Treiber im Unternehmen sind.“
Entscheidungen Richtung Zukunftsfähigkeit
Die familiengeführte Firma Wildigarten gehört mit derzeit 25 Mitarbeitenden und fünf Auszubildenden nicht zu den berichtspflichtigen Unternehmen. Die Umsätze stammen zu 65 Prozent
aus dem Privatgarten-Segment. Weitere 20 Prozent entfallen auf den Wohnungsbau, zehn auf Firmen und lediglich fünf Prozent auf die Öffentliche Hand. Dennoch hat der
vorausschauende Unternehmer auf freiwilliger Basis jetzt schon die Weichen für eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie gestellt. Vorteil ist, dass ihm genügend Zeit bleibt,
Reduktions- und Einsparpotenziale zu identifizieren und die gesammelten Daten als Basis für Verbesserungen oder auch für die Erstellung von Förderanträgen zu verwenden.
Klimaneutralität im Fokus
„Bereits im Jahr 2019 haben wir uns dazu entschieden, nur noch Aufträge in einem Umkreis von rund 30 Autominuten rund um
Villingen-Schwenningenanzunehmen. Eine Photovoltaik-Anlage haben wir bereits seit 2006, eine weitere seit 2011 auf dem Dach. Die
Erweiterung der PV-Anlagen ist für nächstes Jahr geplant – dann ist der Betrieb Stromenergie autark. Vor einigen Jahren schon haben wir unsere Betriebshof-Beleuchtung auf
LED-Technik umgestellt. Wir nutzen emissionsarme Maschinen und Geräte, verwenden Regionale Baustoffe sowie Recycling-Baustoffe und versuchen, unsere betriebsbedingten Fahrwege
so effektiv wie möglich zu gestalten. Digitalisierung erfolgt, wo es nur geht, und wir sensibilisieren Mitarbeiter und Kunden auf dieses wichtige Thema“, erläutert Dietmar
Wildi.